… Perspektiven erkennen…

Dankbar sein. Ja! Doch braucht es etwas mehr, als die Fülle, die uns zur Verfügung steht, lediglich wahrzunehmen. Im besten Fall versuchen wir Wege zu finden, um daraus etwas zu gestalten. Dieses „Tun“ in unserem Leben lässt uns lebendig sein. (Nicht zu verwechseln mit der landläufigen Betriebsamkeit). Wir haben den Auftrag, die jeweiligen Aspekte aus dieser unserer individuellen Fülle immer wieder aufs Neue zu aktualisieren. Durch Meditation, durch Naturerlebnisse, durch Vergegenwärtigung des Schönen, durch eine berührende Melodie, die Betrachtung eines Kunstwerks, das geeignet ist, etwas von dem Mysterium, dessen Teil wir sind, in den Vordergrund zu holen.

Hier verbindet sich das Yin (die vorhandene Fülle) mit dem Yang (das Tun, die Schritte dorthin). Es braucht das Innehalten (Yin) und das Aktualisieren (Yang), um ganz zu werden, um zu fühlen: mein Wesen findet Ausdruck, ich bin ganz ich in dieser Welt und diese Welt wird dadurch zu meiner, von mir (mit)gestalteten Welt.
Manchmal reicht das Betrachten einer Wolke, der Duft einer Rose, das helle Lachen eines Kindes, um diesen Ton zu finden. Manchmal braucht es mehr an Erklärung. Und es braucht manchmal auch die Phasen der Traurigkeit, die uns ganz tief hinabsteigen lassen, damit wir auch dort im Dunkeln noch ein Geheimnis finden können.
Das nennen wir „Leben“! Uns daran erfreuen können, dass dieses Leben uns so viele Nuancen und Aspekte erfahren lässt. Mit Licht und Schatten spielen, und langsam langsam langsam ganz werden.